4. Kursabend

Weiße Mäuse!

Polaroid Kamera von 1981 - fotografiert mit einem aktuellem Smartphone |1/35 Sek. bei f / 1,8 und ISO 250

Am 04.02.2020 müssen die weissen Mäuse aber endgültig dran glauben! Nachdem Ihr jetzt alles Wichtige über Belichtungsautomatiken wisst, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen! Aber es gibt noch einige andere Stolperfallen auf den Weg zum guten Foto, z.B. ein unbefriedigender Weißabgleich oder unerklärliche Fehlbelichtungen.
Nach diesem Abend sollten wir so weit sein, dass wir nicht mehr aufs Smartphone zurückgreifen müssen, wenn wir ein gut belichtetes Foto möchten.


Dass ein modernes Smartphone so mancher Digitalkamera den Rang abläuft, liegt eigentlich weniger am Smartphone selber, als an dem Umstand, dass die traditionellen Kamerahersteller eine digitale Aufarbeitung der Fotos mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) bisher fast nicht nutzen. Der Aufnahmesensor und die Objektive einer guten Digitalkamera sind denjenigen eines Smartphones aber deutlich überlegen. Trotzdem sieht man das vielen Fotos, die mit einer herkömmlichen Digitalkamera gemacht wurden, nicht an. Daran kann man sehen, wie weit die Kunst des "Schönrechnen" eines Bildes bei den Smartphoneherstellern schon gediehen ist. Wir können gespannt sein, wie sich die Digitalkameras entwickeln, wenn auch dort die Rechenpower neuer Smartphones eingebaut wird!
Bis dahin aber müssen wir unseren Digitalkameras immer wieder mal "unter die Arme greifen". Mit etwas Bildbearbeitung und der Verwendung des RAW-Formats bringen wir dann aber wieder Fotos zustande, die das Smartphone blass aussehen lassen!


Die stylische Polaroidkamera habe ich in einem Fotomuseum in Frankreich entdeckt und sie einfach mit dem Smartphone fotografiert. Gute Smartphones verfügen über hochlichtstarke Objektive und so kann man bei einer verhältnissmäßig niedrigen ISO-Zahl auch in weniger gut beleuchteten Räumen brilliante Fotos machen. Aufgrund des winzigen Aufnahmesensors haben selbst Aufnahmen bei Blende F 1.8 noch eine große Tiefenschärfe, oft zu groß fürs kreative Fotografieren. Deshalb rechnen neuere Smartphones den Hintergrund auf Wunsch einfach unscharf (Bokeh-Effekt). Das gelingt den Smartphones auch mit jeder neuen Generation immer besser. Das Zustandekommen dieser große Tiefenschärfe beim Smartphone liegt übrigens nur indirekt an der Sensorgröße.
Denn Sensoren erzeugen überhaupt keine Tiefenschärfe, sie zeichnen nur das Bild auf, welches das Objektiv entwirft. Aber für kleine Sensoren benötigt man kürzere Brennweiten als für größere Sensoren, um vom gleichen Standpunkt den gleichen Bildausschnitt zu fotografieren. Und dann gibt es eben auch mehr Tiefenschärfe.